Normen + Regelwerke

Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die DIN-Normen und Normentwürfe sowie die DWA-Merkblätter, die aktuell in der Grundstücksentwässerung  zur Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen Gültigkeit haben.

DIN EN 752 Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden; Deutsche Fassung EN 752:2008

„In der Norm sind die Zielsetzungen für Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden festgelegt. Sie enthält des Weiteren Leistungsanforderungen zum Erreichen dieser Zielsetzungen und Grundsätze für strategische und politische Aktivitäten zu Planung, Bemessung, Einbau, Betrieb, Wartung und Renovierung.

Die Arbeiten wurden unter anderem aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms “Wasser, Boden und Abfall” gefördert.

Die Europäische Norm wurde von der CEN/TC 165/WG 22 “Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden” (Sekretariat: Vereinigtes Königreich) erstellt. Für Deutschland war der Arbeitsausschuss NA 119-05-35 AA “Planung und Betrieb von Abwasserleitungen und Kanälen” des NAW an der Bearbeitung beteiligt.“

 

DIN EN 752 Entwurf Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden – Kanalmanagement; Deutsche und Englische Fassung prEN 752:2015

„Dieser europäische Norm-Entwurf legt Ziele für Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden fest. Er legt Funktionsanforderungen zum Erreichen dieser Ziele fest sowie Grundsätze für Strategie und Vorgehensweise in Bezug auf Planung, Bemessung, Bau, Betrieb, Unterhalt und Sanierung. Er gilt für Entwässerungssysteme, welche hauptsächlich als Freispiegelsysteme betrieben werden, von dem Punkt an, wo das Abwasser das Gebäude beziehungsweise die Dachentwässerung verlässt oder in einen Straßenablauf fließt, bis zu dem Punkt, wo das Abwasser in eine Kläranlage oder ein aufnehmendes Oberflächengewässer eingeleitet wird. Abwasserleitungen und -kanäle unterhalb von Gebäuden sind hierbei eingeschlossen, solange sie nicht Bestandteil der Gebäudeentwässerung sind.

Dieses Dokument (prEN 752:2015) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 165 Abwassertechnik erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der NA 119-05-35 AA Planung und Betrieb von Abwasserkanälen und -leitungen (CEN/TC 165/WG 22) im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW).“

DIN EN 1610 Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen; Deutsche Fassung EN 1610:2015

„Die Europäische Norm DIN EN 1610:2015-12 – Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen gilt für den Einbau und die damit verbundene Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen, die üblicherweise erdüberdeckt eingebaut sind und unter Freispiegelbedingungen jedoch bis zu 0,5 kPa bei Überdruck betrieben werden.

Die Bauausführung von Rohrleitungen, die unter Druck betrieben werden, wird ebenfalls in dieser Europäischen Norm behandelt, wobei auch EN 805, falls erforderlich (zum Beispiel für die Prüfung), zu berücksichtigen ist.

Diese Europäische Norm ist für in Gräben eingebaute Abwasserleitungen und -kanäle, bei Dammbedingungen oder oberirdischem Einbau anwendbar. Für den grabenlosen Einbau gilt EN 12889.

Ergänzend können weitere örtliche oder nationale Bestimmungen gelten, zum Beispiel der Arbeitsschutz, die Wiederherstellung der Straßenoberfläche und Anforderungen an die Dichtheitsprüfung.

Für diese Norm ist das Gremium NA 119-05-34 AA „Rohrverlegung und -statik (CEN/TC 165/WG 10 und CEN/TC 165/WG 12)“ bei DIN zuständig.“

DIN EN 1610 Berichtigung 1:2016-09 Einbau und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen; Deutsche Fassung EN 1610:2015, Berichtigung zu DIN EN 1610:2015-12

DIN EN 12056-4:2001-01 Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden – Teil 4: Abwasserhebeanlagen; Planung und Bemessung; Deutsche Fassung EN 12056-4:2000

DIN 1986-100 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke – Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056 (Dezember 2016)

 

„DIN 1986-100:2016-12 wurde vom Arbeitsausschuss des NA 119-05-02 AA „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“ im DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW) erarbeitet. Sie enthält Bestimmungen in Verbindung mit den Normen DIN EN 12056-1, DIN EN 12056-2, DIN EN 12056-3, DIN EN 12056-4 und DIN EN 12056-5 sowie DIN EN 752, die zur Konkretisierung der für Deutschland erforderlichen Vorgehensweise dienen.

Die Neuausgabe beinhaltet die bisherige DIN 1986-100:2008-05 einschließlich der Änderungen von DIN 1986-100/A1:2013-11 und DIN 1986-100/A2:2014-12. Diese Norm gilt für Entwässerungsanlagen zur Ableitung von Abwasser in allen Gebäuden und auf Grundstücken in Verbindung mit DIN 1986-3, DIN 1986-4, DIN 1986-30, DIN EN 12056-1 bis DIN EN 12056-5, DIN EN 752 sowie DIN EN 1610, die überwiegend mit Freispiegelleitungen betrieben werden.

Die Norm legt im Interesse der öffentlichen Sicherheit einheitliche technische Bestimmungen für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Entwässerungsanlagen zur Ableitung von Abwasser in Gebäuden und auf Grundstücken in Ergänzung zu DIN EN 12056-1, DIN EN 12056-2, DIN EN 12056-3, DIN EN 12056-4 und DIN EN 12056-5 fest. Anschlusskanäle werden in dieser Norm nicht behandelt. Festlegungen zur Versickerung von Niederschlagswasser sind nicht Gegenstand dieser Norm.“

Gebäude- und Grundstücksentwässerung, Planung und Ausführung – Kommentar zu DIN 1986-100 und DIN EN 12056-4. Ausgabedatum: 2016-12

„Der Kommentar Gebäude- und Grundstücksentwässerung ist ein kompetenter Leitfaden für die komplexen technischen Festlegungen in den für die Entwässerung relevanten Normen DIN 1986-100 und DIN EN 12056-4.

Die Normen DIN 1986-100 und DIN EN 12056-4 werden im Original zitiert und abschnittsweise interpretiert. Sie zählen zu den wichtigsten und meistverkauften Normen. Der Kommentar dazu ist seit vielen Auflagen ein Bestseller. Zahlreiche Lösungsansätze zeigen, wie der Anwender die Normvorgaben umsetzen kann.

Zielgruppe des Kommentars Gebäude- und Grundstücksentwässerung

Der Beuth Kommentar richtet sich an Handwerker, Planer, Sachverständige, Zuständige in Abwasserbehörden und alle, die in ihrer beruflichen Praxis mit der Gebäude- und Grundstücksentwässerung befasst sind.

Für die Planung, Bemessung und Ausführung von Entwässerungsanlagen wurden sowohl die Norm DIN 1986-100 als auch der zugehörige Kommentar auf den neuesten Stand gebracht.

  • Die Neuerungen umfassen im Wesentlichen die Bemessung der Regenwasseranlagen mit den vom Deutschen Wetterdienst aktualisierten „Starkniederschlagshöhen für Deutschland“ nach dem Kostra Atlas 2010, die Unterteilung der Abflussbeiwerte in Spitzen- und mittlere Beiwerte, die geänderten Anforderungen an Überflutungs- und Überlastungsnachweise sowie an die Entwässerung von Dachflächen im Aufstellungsbereich von Kühlaggregaten der Kälte- bzw. Raumlufttechnik.
  • Das Verbot für den Anschluss der Balkonentwässerung an die Regenwasserfallleitung der Dachentwässerung wurde aufgehoben.
  • Bei den Schmutzwasseranlagen wurden hinsichtlich der Vermeidung von Fremdeinspülungen Ergänzungen vorgenommen. Endrohre von Lüftungsleitungen, die über Dach geführt werden, dürfen keine Abdeckungen mehr aufweisen.

Ebenfalls aufgenommen: DIN EN 12056-4 − Abwasserhebeanlagen, Planung und Bemessung

Zur Vollständigkeit für die Planung und Ausführung wurde DIN EN 12056-4 − Abwasserhebeanlagen, Planung und Bemessung – insbesondere unter Berücksichtigung der Rückstausicherheit in diese Ausgabe aufgenommen.

Die beiden Normen, DIN 1986-100 und DIN EN 12056-4, werden im Original zitiert, abschnittsweise kommentiert und mit erklärenden Skizzen, Bildern und Beispielen ergänzt.

Zahlreiche Lösungsansätze zeigen, wie der Anwender die normativen Vorgaben umsetzen kann.

Um einen einheitlichen Wissensstand und eine gleichlautende Interpretation der technischen Regeln für die Gebäude- und Grundstücksentwässerung zu erreichen, sollten Fachbetriebe, Ingenieurbüros, Architekten, Entwässerungsämter, Bauaufsichtsbehörden und Berufs-, Fach- und Meisterschulen sowie Studenten der Versorgungstechnik diesen Kommentar besitzen, empfiehlt das Autorenteam aus Wissenschaft, Qualitätsprüfung, Anwendung und Bauaufsicht.

Norm und Kommentar sind unverzichtbare Ratgeber für diejenigen, die Gebäude- und Grundstücksentwässerungsanlagen planen, bauen, betreiben und bewerten.“

DWA-M 149-6 Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden – Teil 6: Druckprüfungen in Betrieb befindlicher Entwässerungssysteme mit Wasser oder Luft (August 2016)

„Es ist nicht nur ein Gebot der Vorsorge, sondern eine Notwendigkeit, dass Abwasserleitungen, -kanäle und Schächte nach dem Stand der Technik „dicht“ sind. Andererseits sollten aus wirtschaftlichen Gründen Sanierungen vorrangig bei umwelttechnisch relevanten Schadstellen erfolgen. Nur so können die verfügbaren Mittel und Kapazitäten mit sinnvollen Prioritäten eingesetzt werden. Dieses Merkblatt ersetzt das Merkblatt ATV-M 143-6 „Inspektion, Instandsetzung, Sanierung und Erneuerung von Abwasserkanälen und -leitungen – Teil 6: Dichtheitsprüfungen bestehender, erdüberschütteter Abwasserleitungen und -kanäle und Schächte mit Wasser, Luftüber- und Unterdruck“ vom Juni 1998. Es ist Teil der Arbeits- und Merkblattreihe DWA-A/M 149 zur Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden. Das Merkblatt gilt für die Prüfung von in Betrieb befindlichen, erdüberdeckten, als Freispiegelleitungen betriebenen Abwasserleitungen und -kanälen einschließlich der Schächte mit den Prüfmedien Wasser und Luft. Die im Merkblatt definierten Kriterien dienen der Beurteilung des Handlungsbedarfs von in Betrieb befindlichen Entwässerungssystemen. Kriterien für Prüfungen an Abwasserleitungen und -kanälen sowie an Schächten in Wassergewinnungsgebieten legt das Arbeitsblatt DWA-A 142 fest. Die optische Inspektion (DIN EN 13508-2 in Verbindung mit dem Merkblatt DWA-M 149-2) kann Aussagen zur Dichtheit nur in begrenztem Umfang liefern. So bedingen sichtbare Schäden nicht immer eine mangelnde Dichtheit. Andererseits sind undichte Stellen, insbesondere im Bereich von Rohrverbindungen, kaum visuell erkennbar. Daher ist zur Festlegung von Sanierungsprioritäten gegebenenfalls eine ergänzende Prüfung mit einem Druckmedium sinnvoll. Für die Festlegung sinnvoller Sanierungsprioritäten wurden im vorliegenden Merkblatt zwei Prüfkriterien definiert: Prüfkriterium I basiert auf den vorherigen Regelungen im Merkblatt ATV-M 143-6; das zusätzliche Prüfkriterium II bezieht neben der Ökologie die Wirtschaftlichkeit in die Betrachtung mit ein. Hier wurde auf der Basis einer fiktiven zulässigen Leckagegröße (4 mm Leckagedurchmesser je Rohrverbindung und 2,5 m Rohrlänge bei DN300 bis DN500) ein Grenzwert für die Wasserzugabewerte bzw. die Druckdifferenz bei der Prüfung mit Luftüber- bzw. -unterdruck berechnet. Bei Nichteinhaltung des Prüfkriteriums II ist ein kurzfristiger Handlungsbedarf angezeigt. Wenn für den konkreten Einzelfall die Entscheidung getroffen wurde, dass der Zustand von in Betrieb befindlichen Netzen mittels Druckprüfung beurteilt werden soll, wird die Anwendung der in diesem Merkblatt definierten Kriterien zur Beurteilung des Handlungsbedarfs angeraten. Das Merkblatt richtet sich an alle im Bereich der Zustandserfassung und -beurteilung von Entwässerungssystemen planenden, betreibenden sowie Aufsicht führenden Institutionen als auch an Firmen, die mit der Zustandsbeurteilung betraut werden.“

DWA-M 190 Anforderungen an die Qualifikation von Unternehmen für Herstellung, baulichen Unterhalt, Sanierung und Prüfung von Grundstücksentwässerungsanlagen (April 2014)

„Für die Herstellung von Grundstücksentwässerungsanlagen sind besondere Anforderungen an die Qualifikation der ausführenden Unternehmen zu stellen. In verschiedenen Satzungen deutscher Städte und Gemeinden finden sich meist jedoch nur allgemein gehaltene qualitätsorientierte Anmerkungen zu Herstellung, Erweiterung und Unterhalt von Anschlusskanälen und Grundstücksentwässerungsanlagen. Ein einheitlicher, differenzierter Anforderungskatalog zur Feststellung der Qualifikation von in diesem Bereich tätigen Unternehmen existiert derzeit nicht. Das Merkblatt behandelt die Themen:
• Ausführungsbereiche der Grundstücksentwässerungsanlagen,
• Anforderungen an die Qualifikation von Unternehmen,
• Prinzipien der Eigenüberwachung,
• Rechtliche und praktische Möglichkeiten zur Einführung einer Fachunternehmenspflicht,
• Handlungsempfehlungen für Städte und Gemeinden.
Das Merkblatt sensibilisiert insbesondere Grundstückseigentümer, bei der Beauftragung von Arbeiten an Grundstücksentwässerungsanlagen nur fachlich qualifizierte Unternehmen auszuwählen. Es soll öffentlichen sowie privaten Bauherren bei der Beauftragung von Arbeiten an Grundstücksentwässerungsanlagen Unterstützung geben. Weiterhin werden den Kommunen Empfehlungen zur Einführung und zum Vollzug einer Fachunternehmerpflicht auf Satzungsbasis gegeben.“